__25 Jahre alternative kunstszene
 

Die Wormser Kulturfabrik feiert Jubiläum. Angesichts klammer Kassen, radikaler Kürzungen des Kulturhaushalts definieren Marketingerwägungen den Stellenwert den eine Kultureinrichtung hat.
Dies führt dazu dass Kultur ungleich bewertet wird und dehren Vielfältigkeit in eine Schieflage gebracht wird. Prestigeverheissende Events statt nachhaltiger gewachsener Strukturen vermitteln das Bild einer Gesellschaft in der es geborene Verlierer und geborene Gewinner gibt. Künstler können sich getrost von der Politik verlassen vorkommen. Bereits Ende der 70 wurde den Wormser Bands im Horcheimer Probehaus die Grundlage gemeinsamer Entwicklung entzogen.
Der Dialog mit der Jugend endete in lautstarken Demonstrationen gegen die Schliessung des Rockhauses.

Andere Töne/andere Ufer
Die Mannheimer Popakademie könnte so Massstab im Hinblick auf zu erwartende Gewinne, Ruhm und medialer Ehren werden. Doch kann bei einem derart überproduzierten Gebilde

Gemeinsam stark; klein aber fein. Das es auch anders ginge, beweist ein kleines Forum für Kunst und Kultur in einem Hinterhof der Zornstrasse unweit des Wormser Bahnhofs. Seit über 10 Jahre hält die Schauraum-Galerie in einem ehemaligem Fabrikgebäude Freiräume für junge Kunst bereit und tritt der Stadt-Flucht ansässiger Künstler entgegen. Dieses Jahr feiert die Fabrik ihr 25 jähriges Jubiläum. Anfang Juli beginnt ein umfangreiches Kunstprogramm.

Füttern verboten
Eine Kunstszene ist nur so gut wie ihre beste Alternative

Die Frage der Finanzierbarkeit darf nicht das Ziel der Kunst sein. Vielmehr sollte bei Kulturförderung die Qualität der Kunst für den Standort Worms aus dem Gesichtspunkt der Nachhaltigkeit quoten. Auch kann es nicht Öffentliches Interesse sein ausgerechnet die wenigen Platzhirschen mit Doppelzulagen anzufüttern.
Ob die nachhaltige Kulturförderung der prestigeheischigen Kunstszene imstande sein wird, auch sensible Themen aufzunehmen mag dahin gestellt bleiben.... Die Kunst hat allemal die Fähigkeit gesellschaftliche Vorgänge aufzuzeigen. Die Kunst stellt daher eine der letzten moralischen Instanzen.

 
 
 

der Schauraum als Kultur-Marke