Mit der Ausstellung "Ruf der Nacht" zeigt die in Worms geborene, in Hannover lebende Künstlerin Birgitta Martin großformatige Kohlezeichnungen. In der Nacht taucht das Unbewusste aus den Tiefen der menschlichen Seele auf. Wir suchen Freiheit auf lauten Technopartys in denen wir uns fallen lassen können, eins werden mit der Menge. Wir geben Kontrolle auf, helfen uns mit Alkohol, vieles scheint möglich in der Nacht. Die Bewegungen werden freier, härter, alles gesteigert was am Tag in kultivierten Formen gefasst wird. Mit der Dämmerung steigt die Lust und es wird gewittert und gebalzt. Alles ist möglich.
In der Nacht der Birgitta Martin wird das Unterbewusste an die Oberfläche gelockt, an die Wandoberfläche, wo die Bewegungen der Künstlerin Spuren aus Kohle hinterlassen, Bewegungen, die aus der Interaktion mit dem Musiker Alexander Seewald entstehen. Auf der 6 Meter breiten Wand geben Linien, Striche und Flächen Zeugnis eines Prozesses, der sich allen Impulsen öffnet, ob lustvoll, aggresiv oder zart und verträumt.Jede Bewegung, jede Linie ist ein Ruf des Präverbalen in eine laute Welt.