AUSSTELLUNG 2008 im Schauraum der Fabrik e.V.

Maler und Zeichner



Vernissage am Freitag

26.September 2008

20 Uhr

aus der Laudatio von Dr. Heintz



Neben dem hoher Detailreichtum, der zu langem Betrachten einlädt, - ja zwingt, sind es die grelle, bunte Farben, die bis an die Grenze dessen gehen, was ein Bild aushält. Krämer zeigt uns verfremdete Alltagsszenen, erzählt uns Allerweltsgeschichten: eine Schwimmbadszene, einen Sportler, Menschen im Karneval, Fastnachter u. Ä.

Der Betrachter entdeckt  kleine Geschichten, ja er schafft als Folge seiner Betrachtung selbst etwas Neues. Unerhörte Begebenheiten, wie sie z.B. in der Literatur die Novellentheorie als zentrales literarisches Thema fordert, finden wir in Krämers in pointiert-satirischer Weise. Mit beißendem Spott karikiert er menschliche Schwächen.
 


Gemälde von Udo Krämer

Im "Urteil des Paris" finden
wir einen völlig verfremdeten
Sohn des trojanischen Königs Priamos, der ganz anders
als in dem berühmten Bild
des Peter Paul Rubens
nicht die schöne Aphrodite,
sondern ein Schwein erwählt hat.

(...)

Im Mittelpunkt seiner Arbeit steht der Mensch, dem er bei all seinem Tun über die Schultern schaut, den er beobachtet, analysiert, auf Wesensmerkmale reduziert. Stets benutzt der Künstler zunächst Bekanntes, Wiedererkennbares, löst es dann in Fragmente auf, um es in einen irrealen Zusammenhang zu transformieren. Alltagsszenen werden zu Seherlebnissen, weil lieb gewonnene Sehgewohnheiten durchkreuzt und neue Bildzusammenhänge geschaffen werden.


Raum für genaue Beobachtung

Ob der Betrachter sich als Objekt oder sich als Aktiver Gestalter wiederfindet, - stets benutzt der Künstler Udo Krämer zunächst Bekanntes, Wiedererkennbares, - stets findet sich der Dialog zwischen Beobachter und Objekt.

In dem Gemälde "Tiere" ist es der Blick der Geschöpfe, den er beobachtet und  analysiert, sodann in Fragmente auflöst, um  in einen irrealen Zusammenhang neu zu transformieren. Alltagsszenen werden zu Seherlebnissen,
weil lieb gewonnene Sehgewohnheiten durchkreuzt und neue Bildzusammenhänge geschaffen werden.

Udo Krämer lässt dem Betrachter Raum; im positiven Sinn durch, - Aussparungen der Flächen innerhalb der Komposition.



21.10.08
Udo Krämer, geboren 1949 in Neustadt wurde früh vom zeichnerisch ambitionierten Vater an die Kunst herangeführt von Kunstlehrern, die sein Talent erkannten, gefördert.
Sein kritisches Interesse an seiner Zeit, gepaart mit großem handwerklichen Können,
ließen ihn früh seinen ganz eigenen Stil finden

1972 hat er seine erste Einzelausstellung in der Wiesbadener Galerie ZUTA, der bis 1994
verschiedene weitere folgten. So 1989 in Frankenthal zur Eröffnung der 3. Medizinischen Woche, 1992 im Atelier RÖRIG in Hettenleidelheim und 1994 LIHOART (BASF Limburgerhof)

Bis zu diesem Zeitpunkt mal er fast ausschließlich Bleistift- oder Buntstiftzeichnungen, wenige Radierungen, kaum Ölgemälde

1994  beginnt eine Schaffenskrise auf Grund gesundheitlicher Probleme die ihn zur Aufgabe zwingt. Erst 2006: gelibht die Wiederaufnahme der künstlerischen Tätigkeit, nun allerdings mit einer andere Technik:  Acrylmalerei

Gleich geblieben ist für ihn die  Sicht der Welt; Themen (z.B. Sport, Strand, Architekturen, Karneval), Komposition, wiederkehrende Motive. Kennzeichnend für seine Arbeiten sind nach Darlegung durch Dr. Heintz:

  1. grelle, bunte Farben, die bis an die Grenze dessen gehen, was ein Bild aushält.
  2. die  Technik der Aussparung
  3. die collageähnliche Fragmentierung und verfremdete Zusammensetzung,
  4. hoher Detailreichtum, der zu langem Betrachten einlädt, ja zwingt.

Die Grundlage von allem aber ist ein phantastisches handwerkliches Vermögen. Krämer muss keine Details scheuen, kann damit spielen, Bilder regelrecht komponieren.

Am 31.01.1990 hat der Rezensent der „Frankfurter Rundschau“ anlässlich einer Wiesbadener Ausstellung – die Bleistift- und Buntstiftarbeiten Krämers vorstellte – zusammenfassend geurteilt:

Udo Krämer ist ein brillanter Zeichner“.

Udo Krämer 2008





kurzinfo UDO K R Ä M E R


1946             in Neustadt an der Weinstraße geboren

1966             Abitur am Carl-Bosch-Gymnasium in Ludwigshafen,
                    danach Wehrdienst


1968 - 1972   Studium an der Kunsthochschule in Mainz

1974 - 2000   Kunsterzieher am Karolinen-Gymnasium in Frankenthal

seit 2007       erneute Ausstellungen


Udo Krämer

2008 Ausstellungsbeteiligung
im Schauraum

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